Die Kirchengemeinde Stumm, zu der auch die Gemeinde Stummerberg sowie der Ortsteil Distelberg der Gemeinde Aschau gehören, ist der Erzdiözese Salzburg zugehörig. Bereits 739 wurde vom hl. Bonifatius die „Nasse Grenze“ (Zillerfluss) zwischen den Diözesen Salzburg und Brixen festgelegt. Ein besonderes Merkmal dafür sind die grünen Kirchtürme auf der orthografisch rechten Seite des Zillers. Die Pfarrkirche von Stumm ist dem hl. Rupert geweiht und liegt im Ortszentrum von Stumm.
Der Ort Stumm wird 1157 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Obwohl erst 1414 erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt wird, dürfte - das ergaben Bodenuntersuchungen im Rahmen der Restaurierungsarbeiten – schon zwischen 900 und 1100 an dieser Stelle eine Kirche gestanden haben.
Als Baumeister der Kirche wird der Steinmetz Jörg Steyrer (gestorben 1515) angenommen, der sich besonders der Arbeit mit Hagauer Marmor (abgebaut bei Kramsach im Inntal) verschrieben hatte. Schöne Beispiele für diese Arbeit sind noch heute das Hauptportal der Kirche und ein schmuckes Sakramentshaus. Das ehrwürdigste Werk der Kirche ist wohl das Gnadenbild am Hochaltar der Kirche. Es stellt – auf Holz gemalt – die Madonna mit dem Jesuskind dar und bildet den Mittelpunkt des Altares. Der von Franz Xaver Nissl (um 1765) geschnitzte Hochaltar wurde leider durch einen neugotischen Altar ersetzt, der aber 1947 wieder entfernt wurde. Er wurde durch den zierlichen Rokokoaltar aus der Fügerschen Kapelle zu Hall ersetzt, der bis heute die Kirche ziert.
Der wohl größte Schatz der Kirche sind die Fresken von Christoph Anton Mayr (um 1765), die nach mehreren Übermalungen erst 1991wieder gänzlich freigelegt werden konnten. Sie zeigten Episoden aus dem Leben des Hl. Rupert. Vom ehemaligen Hochaltar des Franz Xaver Nissl sind nur mehr einige Figuren erhalten geblieben (hl. Florian, hl. Sebastian, hl. Rupert, hl. Virgil). Von ihm stammen auch die Reliefs der Seitenaltäre, die die 14 hl. Nothelfer und die Steinigung des hl. Stephanus darstellen. Franz Serafikus Nissl gestaltete die Kreuzigungsgruppe (1842). Der Kreuzweg stammt von Johann Endfelder (1840).
In den 80er und 90er Jahren wurde die Pfarrkirche Stumm einer großzügigen Restaurierung unterzogen. 1982 konnte die Außenrestaurierung abgeschlossen werden. Die Behebung der Schäden am Deckengewölbe konnte 1985 in Angriff genommen werden. Die Reparatur der Orgel durch den Orgelspezialisten Erler Christian (Fügenberg) erfolgte 1987. In diesem Zuge wurde auch die Orgelempore erneuert. 1988 wurde mit der Innenrestaurierung begonnen, die im August 1991 abgeschlossen werden konnte.
Ungefähr 130 Meter über dem Talboden liegt die Pfarrkirche Hart im Zillertal, die dem Hl. Bartholomäus geweiht ist. Sie wird im Jahre 1486 erstmals erwähnt. In den Jahren 1734 bis 1737 erfolgt der Neubau der Kirche nach Plänen von Matthias Rangger unter Verwendung der Chormauern der ursprünglichen gotischen Kirche. Es handelt sich dabei um einen barocken Saalbau mit geschweiftem Fassadengiebel, der mit einer Sonnenuhr aus der Bauzeit der Kirche verziert ist. Die Fenster sind rundbogig. Der auf der Nordseite angebaute Turm besitzt einen Zwiebelhelm und ist mit architektonischer Malerei verziert.
Der eingezogene einjochige Chor und das vierjochige Langhaus werden von einer Stichkappentonne mit bemerkenswertem Bandlwerkstuck überwölbt. Anton Kirchebner malte 1735 die Fresken und auch das Altarbild. Sie stellen im Chor die Glorie des Kirchenpatrons, im Langhaus einen Engelreigen, die Heiligen Rupert, Virgil und Pirmin und unter der Empore das Abendmahl dar. Links und rechts des Chorbogens sind die Reue Petrus und die Bekehrung des Paulus zu sehen.
Den Altar schmücken Figuren der Heiligen Sebastian, Florian, Pirmin und Rochus aus derselben Zeit. Am rechten Seitenaltar wird die Übergabe des Skapuliers an den seligen Johann Stock dargestellt. Es ist dies ein Werk von Josef Michael Schmutzer aus dem Jahre 1738. Die Bildnisse des Heiligen Antonius und Leonhard am linken Seitenaltar stammen aus derselben Zeit. Um 1780 entstand die Kanzel mit den Reliefs der Kirchenlehrer.
Im Chor hängt ein Kruzifix aus dem 17. Jahrhundert und den Taufstein fertigte Paul Röpfl im Jahre 1627. Die Figuren der hl. Mutter Anna und des hl. Joachim werden dem Fügener Künstler Franz Xaver Nissl zugeschrieben. Im Jahr 1770 entstand der Orgelprospekt.